Ural – Das stärkste Erdbeben seit mehr als 100 Jahren hat in der Nacht zum Mittwoch die russischen Republiken Tscheljabinsk und Baschkortostan im südlichen Uralgebirge getroffen. Das Epizentrum des Erdbebens lag nahe der Kleinstadt Katav-Ivanovsk, etwa 220 Kilometer westlich der Millionenstadt Tscheljabinsk. Nach Angaben des russischen geophysikalischen Instituts und des United States Geological Survey (USGS) erreichte das Erdbeben Magnitude 5.4 (mb).

Auch in benachbarten Republiken waren die Erschütterungen spürbar, nach Angaben der Zeugen auf der Webseite des EMSC. So gibt es unter anderem Meldungen aus Jekaterinburg (Swerdlowsk) und Perm. Deutlich wahrnehmbar war das Beben ebenfalls in Ufa, der Hauptstadt Baschkortostans.
In Katav-Ivanovsk und anderen Städten am Epizentrum war das Beben stark. Nach Angaben der russischen Behörden erreichte die Intensität dort 6 – 7. Viele Bewohner haben infolge dessen ihre Häuser verlassen und den Großteil des Morgens im Freien oder in ihren Autos verbracht. Wie die Webseite chelyabinsk.74.ru berichtet, mussten mehrere öffentliche Gebäude, darunter Krankenhäuser und Schulen, evakuiert werden. Es gibt Meldungen über kleinere Schäden an den Strukturen. Zudem melden zahlreiche Privathaushalte Risse in Wänden oder teilweise Abbrüche im Verputz. Die lokalen Behörden stellten Untersuchungsteams zusammen, um die Schäden in der Region zu bewerten. Insgesamt seien über 600 Notrufe eingegangen. Bisher gibt es noch kein zusammenfassendes Statement. Meldungen über möglich Verletzte gibt es nicht.

Mindestens drei leichte, aber spürbare Nachbeben wurden aufgezeichnet. Das stärkste erreichte Magnitude 2.8.

Im Ural sind starke Erdbeben, so wie im Großteil des kontinentalen Teils Russlands, sehr selten. Die seismisch aktivste Zone des Urals befindet sich rund um Jekaterinburg, wo in der Vergangenheit immer wieder spürbare, teils größere Erdbeben aufgezeichnet werden konnten. Das stärkste jemals im Ural gemessene Erdbeben ereignete sich am 17. August 1914, ebenfalls bei Jekaterinburg, und erreichte Magnitude (ML) 5.6. Das heutige Epizentrum liegt etwa 250 Kilometer südlicher und damit in den südlichen Ausläufern dieser seismisch aktiven Region.
Zuletzt bebte im Raum Jekaterinburg im Oktober 2015 die Erde. Mit Magnitude 4.1 war dieses Beben allerdings deutlich schwächer als das aktuelle.

Wie verhalte ich mich im Falle eines schweren Erdbebens?

FAQ: Wie entstehen Erdbeben? Wo kommen sie vor? Wann sind Erdbeben gefährlich?

Erdbebenmessung im Wohnzimmer: Professionelle Seismometer für Experten und Laien (Gesponsert)

Allgemeine Informationen zu diesem Erdbeben:

Uhrzeit / Time (CET): 5. September, 00:58 Uhr

Magnitude: 5.4

Tiefe:

Spürbar / Felt: ja

Schäden erwartet / Damage expected: ja

Opfer erwartet / Casualties expected: nein

Ursprung / Origin: tektonisch

Tsunami: nein

Quellen (Erdbebendienste) zu allen Erdbebendaten / List of global earthquake surveys

See also: The most complete compilation of earthquake losses and casualties: Earthquake Impact Database

Hast du dieses Erdbeben gespürt? Bitte teile deine Beobachtung (Formular einblenden)

    Detailbeschreibung (optional, wird nicht veröffentlicht):

    Die hier gemachten Angaben dienen der möglichen Auswertung des beobachteten Erdbebens. Die Felder "Ort der Wahrnehmung" und "Deine Beschreibung" werden ggf. als Teil der Berichterstattung nach vorheriger Prüfung veröffentlicht. Mit Absenden der Erdbebenmeldung stimmst du diesem Verwendungszweck zu. Du kannst die Angaben jederzeit widerrufen. Bei Rückfragen wende dich bitte an den Seitenadministrator. Weitere generelle Hinweise zum Datenschutz findest du hier.

    Anti-Spam-Quiz: