Türkei – Ein starkes Erdbeben hat am Mittag weite Gebiete im Nordwesten der Türkei erschüttert. Nach ersten Angaben des GFZ erreichte es Magnitude 5,7. Der Türkische Erdbebendienst gibt Magnitude 6,0 an. Das Epizentrum lag, wie auch schon bei dem schwächeren Erdbeben vor 2 Tagen, etwa 70 Kilometer südwestlich der Metropole im Marmarameer. In nahen Küstengebieten ist mit Schäden zu rechnen. Die Erschütterungen waren im gesamten Stadtgebiet Istanbuls deutlich zu spüren. Dort haben Menschen teils panikartig die Gebäude verlassen. Auch andere Orte rund ums Marmarameer waren betroffen, unter anderem Bursa. Leichte Erschütterungen waren unter anderem in Izmir und Ankara sowie im bulgarischen Burgas wahrnehmbar. Im Marmarmeer kommt es immer wieder zu Erdbeben moderater Stärke. Die meisten gehen auf ein kleines Störungssystem zurück, das an die große Nordanatolische Störung angrenzt. 

Update 13:27 Uhr:
In Avcilar (Provinz Istanbul) ist infolge des Erdbeben ein Minarett teilweise eingestürzt. Geschäfte, Schulen und Krankenhäuser wurden evakuiert. Das Telefonnetz ist teilweise zusammengebrochen.

Update 13:49 Uhr
Zahlreiche Nachbeben folgten bisher, teilweise über Magnitude 4 und damit auch in Istanbul selbst spürbar. Wie bereits die vielen Erdbeben der vergangenen Tagen ereignete sich das heutige Beben im Norden des Marmarameeres und geht damit wahrscheinlich auf die Nordanatolische Störung oder eine kleinere Nebenstörung zurück. Die Erdbebensequenz lässt nicht nur in Istanbul die Angst vor einem großen Erdbeben wachsen. Es ist allerdings nicht abzusehen, ob es sich bei den bisherigen Beben um Vorbeben handelte. Auch früher gab es im Marmarameer schon Beben der Stärke 5, ohne dass ein schweres Beben getriggert wurde. Dennoch ist die Gefahr eines großen Bebens, wie man es an der Nordanatolischen Störung bei Istanbul erwartet, nun sicher ein wenig höher. Ob es tatsächlich dazu kommt, ist aber wie gesagt nicht vorhersehbar.
In der Regel lassen derartige Erdbeben häufig zahlreiche Gerüchte, vor allem im Internet, aufkommen. Solche Gerüchte sollten nicht beachtet werden, da keine wissenschaftliche Grundlage dahintersteckt und sie lediglich der Panikmache dienen. In einigen Ländern wurden die Urheber solcher Gerüchte bereits zu Gefängnisstrafen verurteilt.

Unabhängig von Gerüchten und der Möglichkeit eines schweren Erdbebens sollte in den kommenden Tagen auf jeden Fall mit spürbaren Nachbeben im Raum Istanbul gerechnet werden.

Update 15:54 Uhr
Infolge des Erdbebens wurden mindestens 8 Personen aus dem Großraum Istanbul leicht verletzt. Schäden an einigen Gebäuden wurden vom Katastrophenschutz Afad bestätigt. Größere Schäden oder komplett zerstörte Gebäude werden bislang nicht gemeldet. Die Untersuchungen dauern noch an. Als Sicherheitsmaßnahme wurde ein Gebäude evakuiert. Die Behörden warnten zudem davor, beschädigte Gebäude zu betreten.

Update 19:35 Uhr
Infolge des Erdbebens hat eine Person in Istanbul einen tödlichen Herzinfarkt erlitten. Es ist das einzige Todesopfer in der Stadt. Insgesamt 43 Menschen mussten wegen Verletzungen in Krankenhäusern behandelt werden, die meisten von ihnen verletzten sich während der Flucht aus den Gebäuden. Zu den Schäden in Istanbul gibt es noch keine genauen Daten. Mehrere Gebäude sind betroffen, insgesamt scheinen die Auswirkungen aber eher mild, wie für ein Beben in dieser Distanz zur Stadt zu erwarten.

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Zeugenmeldungen
Burgas (Bulgarien)
Betten im Zimmer 2. Etage leichtes vibrieren gegen 14.00 Uhr Ortszeit. (Intensität II)

Sakarya Karasu (Türkei)
M 26.09.2019 um 14:00 hat es in Türkei Stadt Sakarya Karasu angefangen den Boden unter meinen Füßen weg zu ziehen. Die Wände haben gewackelt und die Lampen sind hin und her geschwungen. (Intensität V)

Istanbul-Taksim (Türkei)
Sassen in einem Einkaufszentrum zum Mittagessen. 3. Stock. Starke Schwankungen (Tische, Beleuchtung, Pflanzen) Dauer ca. 30-40 sek. Etliche kleinere Nachbeben. Mobiles Netz unterbrochen, sowie Schulfrei (Intensität V)

Istanbul-Büyükcekmece (Türkei)
Gegen 14:00 Uhr hat ca 42km westlich von Istanbul in Büyükcekmece in unserem Haus das Haus deutlich geschwankt, es hat gegrollt und gescheppert, Gegenstände klapperten in Schränken, Zahnpasta fiel ins Waschbecken, der Aussenpool hat starke Wellen erzeugt und ist über den Rand getreten. Ich habe das Haus fluchtartig verlassen. Die Schule unserer Tochter wurde evakuiert. Telefonnetz ist tot, Wlan geht. Angst vor Nachbeben heut Nacht. Es ist das vierte Beben diese Woche. Wir überlegen sogar auszureisen. (Intensität V)

Allgemeine Informationen zu diesem Erdbeben:

Uhrzeit (Mitteleuropäische Zeit): 12:59 Uhr

Magnitude: 5,7

Tiefe: 11 Kilometer

Spürbar: ja

Schäden erwartet: ja

Opfer erwartet: möglich

Ursprung: tektonisch

Tsunami-Gefahr: nein

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