Japan – Vor der Küste der japanischen Präfektur Fukushima im Osten der Hauptinsel Honshu hat sich am Samstagnachmittag ein schweres Erdbeben ereignet. Nach vorläufigen Angaben der japanischen Meteorologiebehörde JMA erreichte das Beben Magnitude 7.1. Das Epizentrum lag südöstlich der Stadt Sendai (Miyagi). Die Herdtiefe wird zunächst mit rund 60 Kilometern angegeben. Auch das United States Geological Survey ermittelte Magnitude 7.1.
Eine Tsunami-Warnung wurde von den Japanischen Behörden aufgrund der mittleren Tiefe nicht herausgegeben. Allerdings erreichte das Erdbeben eine sehr hohe Intensität: Shindo 6+, der zweithöchste Wert auf der japanischen Intensitätsskala, wurde an der Küste Fukushimas erreicht. Verbreiteter waren Intensität 5 und 6-. In diesen Gebieten ist mit größeren Schäden zu rechnen. Selbst erdbebensicher gebaute Häuser können betroffen sein.

Das Erdbeben geht auf die Subduktionszone zurück, die sich vor der Ostküste Japans befindet und auch das katastrophale Tohoku-Erdbeben (M9.1) vor zehn Jahren hervorgebracht hat. Die Lage des heutigen Epizentrums ist ähnlich zum Beben im März 2011. Daher ist nicht auszuschließen, dass das heute ein Nachbeben gewesen ist. Unabhängig davon wird es heute eine eigene Nachbebenserie triggern. Mit Nachbeben bis Stärke 6 muss in den kommenden Tagen gerechnet werden. Diese könnten unter Umständen neue Schäden verursachen.

Update 15:47 Uhr
Das Kernkraftwerk Onagawa wurde aufgrund des Erdbebens heruntergefahren, damit auf mögliche Schäden untersucht werden kann. Auch am Kernkraftwerk Fukushima Daiichi wurden Überprüfungen eingeleitet. Schäden oder sonstige negative Auswirkungen werden bislang nicht gemeldet.

Update 16:13 Uhr
Zahlreiche Präfekturen, darunter Gunma, Fukushima und Tochigi, melden großflächige Stromausfälle infolge des Bebens. Mehrere Hunderttausend Haushalte sind betroffen. Auch der Schienenverkehr entlang der japanischen Ostküste ist größtenteils eingestellt, zum Teil auch um Schäden an der Infrastruktur ausschließen zu können, zum Teil wegen der Stromausfälle.

Update 16:34 Uhr
Wie die Nachrichtenagentur NHK meldet, wurden mindestens vier Menschen in den Präfekturen Miyagi, Niigata und Fukushima aufgrund des Erdbebens leicht verletzt. Zudem gab es vielerorts Gebäudeschäden.

Update 16:50 Uhr
Die Zahl der Verletzten steigt auf 11, davon 8 in Fukushima.

Update 16:54 Uhr
Erdrutsche zeichnen sich vermehrt als großes Problem bei diesen Erdbeben ab. Japanische Behörden berichten von einigen größeren Erdrutschen, die Straßen verschüttet haben. In einem Fall könnte ein Fahrzeug unter Erdmassen begraben sein. Eine Straße wurde durch die Bodenbewegungen zum bis zu 10 Meter angehoben. Kleinere Erdrutsche oder Bodenverflüssigung haben zudem an einzelnen Orten zu Schäden an Gebäudefundamenten geführt. Da es aber in Japan gerade mitten in der Nacht ist und durch Stromausfälle künstliche Lichtquellen fehlen, sind die genauen Beurteilungen der Schäden noch lange nicht abgeschlossen.
Nachbeben sind bisher relativ überschaubar. Keines war stärker als Magnitude 5. Zwei Nachbeben erreichten Shindo 3 (entsprechend Intensität IV auf EMS-98)

Update 14. Februar, 08:10 Uhr
Behörden der Präfekturen Fukushima und Miyagi melden infolge des Erdbebens mindestens 27 beschädigte Gebäude. In den meisten Fällen seien die Schäden oberflächlich. Acht Fälle mit strukturellen Schäden meldete die Fire and Disaster Management Agency, darunter sieben in Miyagi und eines in Yamagata. Deutlich höher ist die Zahl der Verletzten: Mindestens 144 Menschen mussten wegen kleinerer Blessuren, die überwiegend bei Stürzen oder durch herabfallende Gegenstände entstanden sind, ärztlich behandelt werden. Schwere Verletzungen gibt es nicht.

mehr Informationen in Kürze…

Wie verhalte ich mich im Falle eines schweren Erdbebens?

FAQ: Wie entstehen Erdbeben? Wo kommen sie vor? Wann sind Erdbeben gefährlich?

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Allgemeine Informationen zu diesem Erdbeben:

Uhrzeit / Time (CET): 13. Februar, 15:07 Uhr

Magnitude: 7.1

Tiefe: 60 km

Spürbar / Felt: ja

Schäden erwartet / Damage expected: ja

Opfer erwartet / Casualties expected: unwahrscheinlich

Ursprung / Origin: tektonisch

Tsunami: nein

Quellen (Erdbebendienste) zu allen Erdbebendaten / List of global earthquake surveys

See also: The most complete compilation of earthquake losses and casualties: Earthquake Impact Database

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