ShakeMap (Intensitätsberechnung):


Was ist passiert:

Schweres Erdbeben vor der Küste der japanischen Prätekturen Fukushima und Miyagi. Nach vorläufigen Auswertungen des japanischen HI-Nets erreichte das Erdbeben Magnitude 7.3. Das Epizentrum lag wenige Kilometer vor der Küste. Ein Tsunami ist möglich. Für die Küsten beider Präfekturen wurde von der JMA eine Tsunami Advisory ausgegeben. Demnach sind Wellenhöhen bis zu einem Meter wahrscheinlich. Entsprechende Evakuierungsempfehlungen gelten.

Auch das Erdbeben selbst ist gefährlich: Vor allem an den Küsten wurden Intensitäten bis zu Shindo 6+, dem zweithöchsten Wert der japanischen Intensitätsskala, gemessen. Entsprechend sind einzelne größere Schäden an Gebäuden und verbreitet kleinere Schäden wahrscheinlich.

Kurz zuvor kam es zu einem Vorbeben mit Magnitude 6.1.

Update 16:03 Uhr
Aus vielen Orten werden infolge des Erdbebens massive Stromausfälle gemeldet. Wie viele Haushalte genau betroffen sind, ist noch nicht klar. Erste Meldungen sprechen von mehreren Millionen, laut der Nachrichtenagentur NHK. Auch in der Hauptstadt Tokyo seien Wohnungen betroffen. Videos in sozialen Netzwerken zeigen die Minuten des Bebens und die Auswirkungen auf die Stromversorgung.

Update 16:12 Uhr
In mehreren Atomkraftwerken laufen zur Zeit Kontrollen, ob es zu Schäden gekommen ist. Zur Zeit gibt es keine Meldungen über negative Auswirkungen. Auch Flughäfen werden überprüft und sind zur Zeit teilweise geschlossen.
Aus dem Landesinneren werden einzelne Steinschläge gemeldet, wodurch Hauptstraßen blockiert sind.

Update 16:25 Uhr
Fünf Atomkraftwerke in den Präfekturen Miyagi, Aomori, Niigata und Ibaraki wurden aufgrund der laufenden Überprüfungen heruntergefahren. Schäden oder sonstige Anomalien konnten bislang nicht festgestellt werden.

Inzwischen ist bestätigt, dass landesweit rund 2,2 Millionen Haushalte von Stromausfällen betroffen sind, darunter etwa 800.000 im Großraum Tokyo.

Die Tsunami-Advisory für Miyagi und Fukushima ist weiter aktiv. Bisher konnte an den Messstellen keine ungewöhnliche Wellenaktivität festgestellt werden.

Update 16:52 Uhr
Im Hafen von Ishinomaki in der Präfektur Miyagi wurde ein 20 Zentimeter hoher Tsunami gemessen. Diese Höhe ist ungefährlich. Die Advisory bleibt jedoch weiterhin bestehen, da größere Wellen folgen könnten.

Unterdessen gibt es erste Meldungen über Schäden und Verletzte. Vor allem in Fukushima Stadt kam es zu Gebäudeschäden. Drei Menschen wurden in Koriyama verletzt, eine Person in Yokote.

Update 19:05 Uhr
Dutzende Verletzte werden inzwischen aus mehreren Präfekturen gemeldet. Viele der Betroffenen erlitten leichte Verletzungen durch Stürze oder herabfallende Gegenstände. Zudem kam es nahe Fukushima infolge des zu einem Zugunglück, bei dem ein Shinkansen-Zug entgleiste.
Bisher sind infolge des Erdbebens keine Todesopfer zu beklagen. Auch größere Schäden an kritischer Infrastruktur wie Kraftwerken oder Verkehrsknotenpunkten konnten bisher ausgeschlossen werden. Der Tsunami blieb mit einer maximalen Wellenhöhe von rund 30 Zentimetern bisher harmlos. Die Advisory der JMA ist aber weiterhin aktiv.

Update 20:20 Uhr
Ein Todesopfer infolge des Erdbebens ist nun bestätigt. Dabei handelt es sich um eine Person aus Soma (Fukushima), die in Panik aus dem Fenster sprang und dabei tödlich verletzt wurde.
Die Zahl der Verletzten steigt währenddessen auf 88, davon 44 in Miyagi, 29 in Fukushima, 3 in Iwate, 1 in Akita, 3 in Yamagata sowie 8 nicht genauer beschriebene Personen aus der Region Kanto.

Mehr in Kürze…

Aktuelle Erdbebenaktivität in der Region:

In den vergangenen 30 Tagen wurden in der Region (Kartenausschnitt) 19 Erdbeben über Magnitude 4.0 registriert. Damit war die Erdbebenaktivität im vergangenen Monat dort deutlich niedriger als im langjährigen Vergleich (über 20 Prozent Abweichung).

Zusammenfassung der Erdbebendaten:

Wie verhalte ich mich im Falle eines schweren Erdbebens?

FAQ: Wie entstehen Erdbeben? Wo kommen sie vor? Wann sind Erdbeben gefährlich?

Erdbebenmessung im Wohnzimmer: Professionelle Seismometer für Experten und Laien (Gesponsert)

Allgemeine Informationen zu diesem Erdbeben:

Uhrzeit / Time (CET): 16. März, 15:36 Uhr

Magnitude: 7.3

Tiefe: 56 km

Spürbar / Felt: ja / yes

Schäden erwartet / Damage expected: ja / yes

Opfer erwartet / Casualties expected: möglich / possible

Ursprung / Origin: tektonisch

Tsunami: Advisory (Miyagi, Fukushima)

Quellen (Erdbebendienste) zu allen Erdbebendaten / List of global earthquake surveys

See also: The most complete compilation of earthquake losses and casualties: Earthquake Impact Database

Hast du dieses Erdbeben gespürt? Bitte teile deine Beobachtung (Formular einblenden)

    Detailbeschreibung (optional, wird nicht veröffentlicht):

    Die hier gemachten Angaben dienen der möglichen Auswertung des beobachteten Erdbebens. Die Felder "Ort der Wahrnehmung" und "Deine Beschreibung" werden ggf. als Teil der Berichterstattung nach vorheriger Prüfung veröffentlicht. Mit Absenden der Erdbebenmeldung stimmst du diesem Verwendungszweck zu. Du kannst die Angaben jederzeit widerrufen. Bei Rückfragen wende dich bitte an den Seitenadministrator. Weitere generelle Hinweise zum Datenschutz findest du hier.

    Anti-Spam-Quiz:



    Erdbebendaten: HINet

    Statistik:

    Seit 1960 gab es in der Region etwa 8 Erdbeben, die stärker waren als Magnitude 7.3. Durchschnittlich gibt es in dem Teil von Japan 0.15 Erdbeben der Stärke 7.3 oder höher pro Jahr. Damit ist die Erdbebenaktivität in der Region normalerweise sehr hoch und Beben dieser Stärke haben eine durchschnittliche Wiederkehrperiode von etwa 6.7 Jahren (80 Monaten).

    Übersicht der stärksten Erdbeben im Kartenausschnitt* (Japan und Umgebung)

    Datum Magnitude Tiefe (km)
    11.3.2011 9.1 29
    11.3.2011 7.9 43
    11.3.2011 7.7 19
    12.6.1978 7.7 44
    16.6.1964 7.6 15
    7.12.2012 7.3 31
    9.3.2011 7.3 32
    12.4.1962 7.3 28
    16.1.1961 7.2 30
    16.8.2005 7.2 36

    *Daten: USGS-Katalog (ab Magnitude 5, seit 1960)
    Hinweis: Dieser Erdbebenkatalog enthält neben natürlichen Erdbeben auch induzierte Erdbeben sowie vereinzelte Detektionen anderer Ereignisse wie Sprengungen oder Waffentests. Zudem kann die angegebene Magnitude aufgrund der Verwendungen anderer Skalen von anderen Erdbebendiensten leicht abweichen.