Startseite » Deutschland » Leichtes Erdbeben (M2.2) bei Montabaur

ShakeMap (Berechnete Intensität des Erdbebens bei Montabaur):

Epizentrum, ShakeMap und historische Erdbeben der Region auf interaktiver Karte anzeigen

Betroffene Menschen

Das Erdbeben der Stärke 2.2 ereignete sich am 14. November, 13:11 Mitteleuropäischer Zeit in Girod, Rheinland-Pfalz. Erdbebennews berechnet für dieses Erdbeben eine Maximalintensität von 2.5. Bis zu 31k Menschen (im Kartenausschnitt) haben dieses Erdbeben gespürt. Davon leben 31k Menschen in Regionen mit leichten oder mäßig starken Erschütterungen, wo keine nennenswerten Schäden zu erwarten sind. 0 Menschen leben dort, wo Schäden an Gebäuden auftreten können, davon 0 in Gebieten mit möglichen schweren Schäden und Zerstörungen.

Intensität 2
Betroffene Menschen 25k
Intensitätsstufe Betroffene Menschen Auswirkungen
2 – 5.5 25k Spürbares Beben
5.5 – 6.5 0 Leichte Schäden
6.5 – 8 0 Mäßige Schäden
8 – 10 0 Schwere Schäden

Was ist passiert?

Das Erdbeben wurde im Umfeld des Epizentrums schwach verspürt. Nach unseren Berechnungen reichte das Schüttergebiet bis Montabaur, wo es wohl noch mit geringer Intensität verspürt wurde. Auch akustische Wahrnehmungen in Form eines Grollens oder eines Knalls sind möglich. Sowohl das Landesamt für Geologie und Bergbau (LGB) als auch das HLNUG ermittelten in automatischen Auswertungen Magnitude 2.3. Eine manuelle Überprüfung des Erdbebens durch Erdbebendienste steht noch aus. Es ist aktuell nicht auszuschließen, dass es sich bei dem Erdbeben um eine Falschmeldung infolge einer Sprengung in einem der vielen nahe gelegenen Steinbrüche handelt. Erdbebennews vorliegende seismologische Daten deuten aber auf ein echtes Erdbeben hin.

Bereits am 9. November kam es im Westerwaldkreis nach Angaben des LGB zu einem kleinen Erdbeben. Dessen Epizentrum lag in Daubach südlich von Montabaur. Magnitude 0.9 wurde ermittelt, zu spürbaren Erschütterungen führte das Erdbeben nicht. Personen, die dieses Erdbeben gespürt haben, können ihre Beobachtungen hier melden.

Spürbare Erdbeben im Westerwald sind nicht alltäglich, kommen aber alle paar Jahre vor. Dort und in angrenzenden Regionen Hessens befinden sich mehrere kleine Störungzonen. Zum Teil sind diese aufgrund der Hebung der Region infolge des Eifel-Magmatismus, zum Teil auch als Fernwirkung der Alpenauffaltung aktiv. In der Folge kommt es in der Region zu kleineren tektonischen Verschiebungen, die sich in Form meist kleiner Erdbeben entladen.

Update 14:00 Uhr
Das LGB korrigierte das Erdbeben nach manueller Überprüfung der Daten auf Magnitude 2.2 und lokalisiert das Epizentrum in Girod. Die Herdtiefe lag demnach bei 7 Kilometern. Wir haben die Berechnung des Schüttergebietes oben im Beitrag angepasst.

Zeugenmeldungen

Niedererbach
14.11.2023 13:15
Vibration Brummen des Hauses wahrgenommen.
Windlicht aus Metall auf dem Tisch vibrierte recht laut. (Intensität III)

Großholbach
14.11.2023 um 13.15Uhr
Gefühl einer Druckwelle mit Vibration des Hauses. (Intensität II – III)

Betroffene Städte, Orte

Stadt Land Intensität (EMS-98) Bewohner Entfernung Epizentrum (km) Beschreibung
Ruppach-Goldhausen DE 2.3 1200 2.6 kaum spürbar
Wallmerod DE 2.3 1300 2.6 kaum spürbar
Großholbach DE 2.3 1000 3.4 kaum spürbar
Girod DE 2.3 1300 2.2 kaum spürbar
Heiligenroth DE 2.2 1400 4.4 kaum spürbar
Limburg an der Lahn DE 1.6 33800 13.3 nicht spürbar
Koblenz DE 0.9 107300 27.5 nicht spürbar
Neuwied DE 0.8 66800 32.2 nicht spürbar
Andernach DE 0.6 29600 36.9 nicht spürbar
Idstein DE 0.5 22800 37.4 nicht spürbar

Aktuelle Erdbebenaktivität nahe Steinefrenz:

Wegen fehlender Daten kann die aktuelle Erdbebenaktivität nicht mit der langfristigen Entwicklung verglichen werden.

Zusammenfassung der Erdbebendaten:

Wie verhalte ich mich im Falle eines schweren Erdbebens?

FAQ: Wie entstehen Erdbeben? Wo kommen sie vor? Wann sind Erdbeben gefährlich?

Erdbebenmessung im Wohnzimmer: Professionelle Seismometer für Experten und Laien (Gesponsert)

Allgemeine Informationen zu diesem Erdbeben:

Uhrzeit / Time (CET): 14. November, 13:11

Magnitude: 2.3

Tiefe: 10 km

Spürbar / Felt: ja

Schäden erwartet / Damage expected: --

Opfer erwartet / Casualties expected: --

Ursprung / Origin: tektonisch

Tsunami: --

Quellen (Erdbebendienste) zu allen Erdbebendaten / List of global earthquake surveys

See also: The most complete compilation of earthquake losses and casualties: Earthquake Impact Database

Hast du dieses Erdbeben gespürt? Bitte teile deine Beobachtung (Formular einblenden)

    Detailbeschreibung (optional, wird nicht veröffentlicht):

    Die hier gemachten Angaben dienen der möglichen Auswertung des beobachteten Erdbebens. Die Felder "Ort der Wahrnehmung" und "Deine Beschreibung" werden ggf. als Teil der Berichterstattung nach vorheriger Prüfung veröffentlicht. Mit Absenden der Erdbebenmeldung stimmst du diesem Verwendungszweck zu. Du kannst die Angaben jederzeit widerrufen. Bei Rückfragen wende dich bitte an den Seitenadministrator. Weitere generelle Hinweise zum Datenschutz findest du hier.

    Anti-Spam-Quiz:



    Erdbebendaten: LGB

    Statistik:

    Seit 1960 gab es in der Region etwa 274 Erdbeben, die stärker waren als Magnitude 1.5 (einschließlich induzierter Erdbeben). Durchschnittlich gibt es rund um Steinefrenz (Westerwaldkreis) 4.44 Erdbeben der Stärke 1.5 oder höher pro Jahr. Damit ist die Erdbebenaktivität in der Region normalerweise gering und Beben der Stärke 2.3 haben eine durchschnittliche Wiederkehrperiode von etwa 5.4 Monaten (162 Tagen).

    Übersicht der stärksten Erdbeben im Kartenausschnitt

    Datum Magnitude Tiefe (km)
    3.8.2007 4.5 18
    7.3.1977 4.1 15
    14.2.2011 4.1 6
    29.11.1997 3.8 5
    26.6.1982 3.6 5
    8.5.1977 3.5 10
    18.11.1983 3.5 5
    29.5.1990 3.5 10
    10.11.1998 3.5 5
    15.2.2011 3.4 12

    *Daten: USGS-Katalog (seit 1960)
    Hinweis: Der Erdbebenkatalog enthält neben natürlichen auch induzierten Erdbeben. Dazu zählen zum Teil auch Sprengungen und Explosionen. Somit sind einzelne „falsche“ Erdbeben in der Darstellung möglich. Auch die Magnitudenangabe einzelner Erdbeben kann aufgrund von Katalogunterschieden variieren.