ShakeMap (Berechnete Intensität des Erdbebens in Klingenthal):
Epizentrum, ShakeMap und historische Erdbeben der Region auf interaktiver Karte anzeigen
Betroffene Menschen
Das Erdbeben der Stärke 1.0 ereignete sich am 14. Dezember, 09:11 Mitteleuropäischer Zeit in Klingenthal, Sachsen. Erdbebennews berechnet für dieses Erdbeben eine Maximalintensität von 0.4. Bis zu 0 Menschen (im Kartenausschnitt) haben dieses Erdbeben gespürt. Davon leben 0 Menschen in Regionen mit leichten oder mäßig starken Erschütterungen, wo keine nennenswerten Schäden zu erwarten sind. 0 Menschen leben dort, wo Schäden an Gebäuden auftreten können, davon 0 in Gebieten mit möglichen schweren Schäden und Zerstörungen.
Intensität |
---|
Betroffene Menschen |
Intensitätsstufe | Betroffene Menschen | Auswirkungen |
---|---|---|
2 – 5.5 | 0 | Spürbares Beben |
5.5 – 6.5 | 0 | Leichte Schäden |
6.5 – 8 | 0 | Mäßige Schäden |
8 – 10 | 0 | Schwere Schäden |
Was ist passiert?
Am 14. Dezember hat auf dem Gemeindegebiet von Klingenthal ein Erdbebenschwarm eingesetzt, nachdem es bereits in den Vortagen vermehrte Mikrobebenaktivität gab. Die Epizentren der Erdbeben liegen im Norden von Klingenthal nahe des Ortsteils Sachsenberg-Georgenthal. Das bisher stärkste Beben am 14. Dezember erreichte Magnitude 1.0 und ereignete sich um 9:11 Uhr. Seismologische Daten zeigen, dass seit 6 Uhr morgens etwa 100 Mikrobeben aufgetreten sind. Etwa 40 erfasste auch die automatische Detektion der Tschechischen Akademie der Wissenschaften. Schon in den Stunden zuvor bebte es vereinzelt.
Die Erdbeben ereignen sich in Tiefen von rund 10 bis 12 Kilometern und sind aufgrund ihrer Tiefen und geringen Magnituden bisher nicht für Einwohner zu spüren. Bereits am 12. Dezember kam es zu einer ersten kleinen Aktivitätsphase. Die Universität Leipzig registrierte am frühen Morgen 10 Erdbeben unter Magnitude 0. Erst vor sechs Wochen hat ein Erdbebenschwarm mit Epizentrum in Tschechien die Region erschüttert, wobei einige der stärkeren Beben auch in Klingenthal zu spüren waren.
Klingenthal selbst als Epizentrum von Schwärmen sind seltener, aber nicht ungewöhnlich. Kleinere Schwärme bestehend aus dutzenden bis hunderten Mikrobeben werden alle paar Jahre registriert. Diese führen aber in der Regel nicht zu spürbaren Erschütterungen und dauern meist nur wenige Stunden an. Der aktuelle Schwarm ist einer der stärksten der letzten Jahrzehnte. Ob dieser in den kommenden Stunden an Intensität zulegen kann und zu spürbaren Beben führt, bleibt abzuwarten.
Der Ursprung der Erdbeben in Klingenthal ist vergleichbar mit den „üblichen“ Schwarmgebieten auf der anderen Seite der tschechischen Grenze: Aus der unteren Erdkruste steigen, ausgehend von einer Magmakammer, Gase und Fluide auf. Wandern diese durch vorhandene Störungszonen (in diesem Fall die Bergen-Klingenthal-Störung), wirken sie wie ein Schmiermittel und können dazu führen, dass es zu episodischen kleinen Rutschungen (Erdbeben) kommt, durch die natürlich vorhandene, tektonische Spannungen im Gestein abgebaut werden. Dies hält an, solange der Nachschub an Fluiden andauert. Dabei hängt die Intensität des Schwarms vor allem von der Menge der Fluide ab. Da die meisten Fluide vor allem zwischen den Tschechischen Orten Novy Kostel und Luby aufsteigen, kam es dort in den letzten Jahrzehnten zu den stärksten Erdbebenschwärmen.
Update 11:11 Uhr: Weitere Erdbeben um Magnitude 1
Der Erdbebenschwarm dauert nun schon einige Stunden an. Am Vormittag kam es zu weiteren Erdbeben um Magnitude 1. Diese ereigneten sich um 9:41 Uhr, 10:44 Uhr, 11:01 Uhr und 11:02 Uhr. Zu spürbaren Erschütterungen kam es dabei aber nicht.
Betroffene Städte, Orte
Stadt | Land | Intensität (EMS-98) | Bewohner | Entfernung Epizentrum (km) | Beschreibung |
---|---|---|---|---|---|
Klingenthal | DE | 0.4 | 9100 | 3.1 | nicht spürbar |
Zwota | DE | 0.3 | 1500 | 5.4 | nicht spürbar |
Tannenbergsthal | DE | 0.2 | 1500 | 5.7 | nicht spürbar |
Hammerbrücke | DE | 0.2 | 1400 | 6.8 | nicht spürbar |
Kraslice | CZ | 0.1 | 7200 | 7.7 | nicht spürbar |
Auerbach | DE | 0.0 | 21400 | 14.8 | nicht spürbar |
Rotava | CZ | 0.0 | 3400 | 12.3 | nicht spürbar |
Neustadt Vogtland | DE | 0.0 | 1300 | 13.0 | nicht spürbar |
Tirpersdorf | DE | 0.0 | 1500 | 16.8 | nicht spürbar |
Werda | DE | 0.0 | 1800 | 13.3 | nicht spürbar |
Aktuelle Erdbebenaktivität nahe Klingenthal:
Wegen fehlender Daten kann die aktuelle Erdbebenaktivität nicht mit der langfristigen Entwicklung verglichen werden.
Zusammenfassung der Erdbebendaten:
Wie verhalte ich mich im Falle eines schweren Erdbebens?
FAQ: Wie entstehen Erdbeben? Wo kommen sie vor? Wann sind Erdbeben gefährlich?
Erdbebenmessung im Wohnzimmer: Professionelle Seismometer für Experten und Laien (Gesponsert)
Allgemeine Informationen zu diesem Erdbeben:
Uhrzeit / Time (CET): 14. December, 09:11
Magnitude: 1.0
Tiefe: 10 km
Spürbar / Felt: --
Schäden erwartet / Damage expected: --
Opfer erwartet / Casualties expected: --
Ursprung / Origin: tektonisch
Quellen (Erdbebendienste) zu allen Erdbebendaten / List of global earthquake surveys
See also: The most complete compilation of earthquake losses and casualties: Earthquake Impact Database
Hast du dieses Erdbeben gespürt? Bitte teile deine Beobachtung (Formular einblenden)
Erdbebendaten: Erdbebennews
Statistik:
Seit 1960 gab es in der Region etwa 434 Erdbeben, die stärker waren als Magnitude 1.9 (einschließlich induzierter Erdbeben). Durchschnittlich gibt es rund um Klingenthal (Vogtlandkreis) 7.02 Erdbeben der Stärke 1.9 oder höher pro Jahr. Damit ist die Erdbebenaktivität in der Region normalerweise gering und Beben der Stärke 1.0 haben eine durchschnittliche Wiederkehrperiode von etwa 0.2 Monaten (6 Tagen).
Übersicht der stärksten Erdbeben im Kartenausschnitt
Datum | Magnitude | Tiefe (km) |
---|---|---|
16.12.1985 | 3.9 | 8 |
4.9.2011 | 3.6 | 16 |
17.12.1985 | 3.6 | 10 |
16.12.1985 | 3.6 | 7 |
8.11.1984 | 3.5 | 0 |
12.5.2018 | 3.3 | 5 |
1.1.1986 | 3.3 | 10 |
26.10.1984 | 3.2 | 10 |
22.5.2018 | 3.2 | 5 |
21.12.1985 | 3.2 | 10 |
*Daten: USGS-Katalog (seit 1960)
Hinweis: Der Erdbebenkatalog enthält neben natürlichen auch induzierten Erdbeben. Dazu zählen zum Teil auch Sprengungen und Explosionen. Somit sind einzelne „falsche“ Erdbeben in der Darstellung möglich. Auch die Magnitudenangabe einzelner Erdbeben kann aufgrund von Katalogunterschieden variieren.