Mexiko – Ein schweres Erdbeben hat am Dienstagnachmittag (23. Juni) den Süden von Mexiko erschüttert. Es erreichte nach ersten Angaben des GFZ Magnitude 7.5. Das Epizentrum lag demnach im Bundesstaat Oaxaca. Zunächst wird die Tiefe als gering angegeben. Es muss mit schweren Schäden gerechnet werden. Für die Küstengebiete von Südmexiko, Guatemala, El Salvador und Honduras hat das PTWC eine Tsunamiwarnung herausgegeben. Gewarnt wird vor potentiell zerstörerischen Wellen in unmittelbarer Nähe der Küste.
Update 17:50 Uhr
Das USGS gibt das Erdbeben mit Magnitude 7.7 an. Es ist damit das stärkste Erdbeben in Mexiko seit 2017. Aufgrund der moderaten Herdtiefe von 20 Kilometern erreichte es entlang der Küste von Oaxaca sehr hohe Intensitäten.
Update 17:57 Uhr
Der mexikanische Erdbebendienst korrigierte das Beben nach manueller Auswertung auf Magnitude 7.5. Die Herdtiefe lag im Bereich der Subduktionszone in rund 20 Kilometern Tiefe.
Aus Oaxaca gibt es unterdessen erste Meldungen über Schäden, die via Twitter geteilt werden. Bei Beben dieser Stärke kann es großflächig zu schweren Schäden kommen.
El @SismologicoMX reportó un #sismo magnitud 7.1 con epicentro en Crucecita, #Oaxaca. El terremoto se sintió de manera fuerte en Ciudad de México y Puebla #Triquis #Copala #AMLO #MORENA #4taTransformación pic.twitter.com/VkkDiZ0mPQ
— Fundación Tinunjei (@Tinunjei) June 23, 2020
Update 18:04 Uhr
Die Lage des Epizentrums deutet darauf hin, dass das heutige Erdbeben unmittelbar an die Bruchzone des großen Erdbebens (M8.2) im September 2017 grenzt. Damals brach innerhalb der subduzierten Kokos-Platte unter dem amerikanischen Kontinent eine Störung auf einer Länge von hunderten Kilometern auf. Das Beben zerstörte zehntausende Gebäude in Chiapas und Oaxaca.
Beim aktuellen Beben trat der Bruch genau an der Subduktionszone und damit zwischen den Platten auf. Durch diesen Umstand sind besonders die Küstengebiete gefährdet, unter anderem auch wegen der Tsunami-Gefahr. Bisher gibt es noch keine Meldungen über einen möglichen Tsunami. Die Warnung besteht allerdings weiterhin und wurde inzwischen auf Ecuador ausgedehnt.
Update 18:17 Uhr
Erste Video-Aufnahmen vom Tsunami
Así en estos momentos en Huatulco pic.twitter.com/CN3lbEYNbR
— fer_lescale (@fer_lescale57) June 23, 2020
Update 18:22 Uhr
Auch aus Mexiko-City gibt es inzwischen erste Schadensmeldungen. Wie der lokale Katastrophenschutz mitteilte, kam es an mindestens drei Gebäuden zum teilweisen Einsturz von Mauern oder Decken. Verletzt wurde nach ersten Angaben niemand.
Mexiko-City liegt zwar hunderte Kilometer vom Epizentrum entfernt. Aufgrund der geologischen Bedingungen vor Ort werden die Erdbebenwellen jedoch sehr verstärkt, sodass das Beben im Bereich des Stadtzentrums bis zu drei Intensitätsstufen stärker ist als außerhalb.
Update 18:38 Uhr
Der Gouverneur von Oaxaca bestätigte, dass in der Stadt Huatulco infolge eines Hauseinsturzes eine Person ums Leben gekommen ist. Mindestens eine weitere erlitt Verletzungen.
Update 24. Juni
Analyse des Erdbebens
Wie verhalte ich mich im Falle eines schweren Erdbebens?
FAQ: Wie entstehen Erdbeben? Wo kommen sie vor? Wann sind Erdbeben gefährlich?
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Allgemeine Informationen zu diesem Erdbeben:
Uhrzeit / Time (CET): 17:29 Uhr
Magnitude: 7.4
Tiefe: 20 Kilometer
Spürbar / Felt: ja
Schäden erwartet / Damage expected: ja
Opfer erwartet / Casualties expected: ja
Ursprung / Origin: tektonisch
Tsunami: Mexiko, Guatemala, El Salvador, Ecuador
Quellen (Erdbebendienste) zu allen Erdbebendaten / List of global earthquake surveys
See also: The most complete compilation of earthquake losses and casualties: Earthquake Impact Database
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