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ShakeMap (Berechnete Intensität des Erdbebens in Türkei):
Epizentrum, ShakeMap und historische Erdbeben der Region auf interaktiver Karte anzeigen
Was ist passiert:
Ein mäßiges Erdbeben hat am Freitagnachmittag den Süden der Türkei getroffen. Das Epizentrum lag im Grenzbereich der Regionen Nigde und Konya. Nach vorläufigen Angaben des Katastrophenschutzes Afad erreichte das Beben Magnitude 4.3. Es war rund um das Epizentrum stark zu spüren, Ausläufer reichten bis in die Regionen Adana und Ankara. Kleinere Schäden sind in umliegenden Dörfern möglich.
Die Grenzregion von Konya und Nigde gehört zu den seismisch ruhigeren Gebieten der Türkei. Doch bereits im September 2020 kam es an gleicher Stelle zu einem Beben der Stärke 5.1, das dutzende Gebäude beschädigte und dem zahlreiche Nachbeben folgten. Das Beben, das sich wie das heutige zwischen den aktiven Vulkanfeldern Hasan Dagi und Karapinar ereignete, stand in Verdacht, einen indirekten magmatischen Ursprung zu haben. Daher startete im Jahr 2022 ein Projekt, um den Hasan Dagi besser zu überwachen. Der letzte Ausbruch ereignete sich im Jahr 6600 vor Christus.
Ob magmatische Aktivität andauert und auch zum heutigen Erdbeben beigetragen hat, werden die Untersuchungen zeigen. Bereits vor zwei Wochen kam es zu einem kleineren Erdbeben mit Magnitude 3. Es ist auch möglich, dass die erneuten Erdbeben vom katastrophalen Beben (M7.8) am 6. Februar im Südosten des Landes getriggert wurden.
Update 25. Februar: Doline entsteht auf Feld
Nach dem Erdbeben zirkulierten in Sozialen Netzwerken Bilder einer Doline (Erdfall) auf einem Feld nahe Karapinar. Diese soll etwa 30 Meter groß sein, richtete aber keine Schäden an Gebäuden an. Geologen, die den Vorfall vor Ort untersuchten, teilten jedoch mit, dass kein Zusammenhang zum Erdbeben bestehe und auch die Erdbeben am 6. Februar keinen Einfluss hatten. Dolinen seien in der Region nicht ungewöhnlich aufgrund der geologischen Gegebenheiten. Sie entstehen, wenn Grundwasser Gesteinsschichten ausspült und so Hohlräume bildet, die im Laufe der Zeit einstürzen.
Update 25. Februar, 11:35 Uhr: Neues stärkeres Erdbeben
Ein neues Erdbeben mit Magnitude 5.5 folgte. Mehr dazu hier
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Betroffene Städte, Orte
Stadt | Land | Intensität (EMS-98) | Bewohner | Entfernung Epizentrum (km) | Beschreibung |
---|---|---|---|---|---|
Emirgazi | TR | 5.3 | 8500 | 14.5 | stark spürbar, geringe Schäden |
Gölören | TR | 4.8 | 0 | 16.2 | deutlich spürbar |
Taşpınar | TR | 4.7 | 0 | 25.2 | deutlich spürbar |
Altunhisar | TR | 4.2 | 3700 | 34.0 | deutlich spürbar |
Aksaray | TR | 4.0 | 152200 | 46.6 | deutlich spürbar |
Karapınar | TR | 4.0 | 49500 | 46.8 | deutlich spürbar |
Ereğli | TR | 3.9 | 92100 | 49.2 | leicht spürbar |
Bor | TR | 3.9 | 32400 | 50.6 | leicht spürbar |
Niğde | TR | 3.5 | 91000 | 60.7 | leicht spürbar |
Ortaköy | TR | 2.9 | 31100 | 87.1 | kaum spürbar |
Seismogramme
Wie man mit einem eigenen Seismometer zur Erdbebenregistrierung beitragen kann: Mehr dazu hier.
Aktuelle Erdbebenaktivität nahe Emirgazi:
Wegen fehlender Daten kann die aktuelle Erdbebenaktivität nicht mit der langfristigen Entwicklung verglichen werden.
Zusammenfassung der Erdbebendaten:
Wie verhalte ich mich im Falle eines schweren Erdbebens?
FAQ: Wie entstehen Erdbeben? Wo kommen sie vor? Wann sind Erdbeben gefährlich?
Erdbebenmessung im Wohnzimmer: Professionelle Seismometer für Experten und Laien (Gesponsert)
Allgemeine Informationen zu diesem Erdbeben:
Uhrzeit / Time (CET): 24. Februar, 15:01 Uhr
Magnitude: 4.3
Tiefe: 7 km
Spürbar / Felt: ja / yes
Schäden erwartet / Damage expected: ja / yes
Opfer erwartet / Casualties expected: nein / no
Ursprung / Origin: tektonisch
Tsunami: --
Quellen (Erdbebendienste) zu allen Erdbebendaten / List of global earthquake surveys
See also: The most complete compilation of earthquake losses and casualties: Earthquake Impact Database
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Erdbebendaten: Afad
Statistik:
Keine Statistik verfügbar, da aktuell nicht genügend Daten zur Verfügung stehen.
Übersicht der stärksten Erdbeben im Kartenausschnitt* (Türkei und Umgebung)
Datum | Magnitude | Tiefe (km) |
---|
*Daten: USGS-Katalog (ab Magnitude 5, seit 1960)
Hinweis: Der Erdbebenkatalog enthält neben natürlichen auch induzierten Erdbeben. Dazu zählen zum Teil auch Sprengungen und Explosionen. Somit sind einzelne „falsche“ Erdbeben in der Darstellung möglich. Auch die Magnitudenangabe einzelner Erdbeben kann aufgrund von Katalogunterschieden variieren.