Startseite » Kolumbien » Schweres Erdbeben (M6.6) erschüttert Kolumbien und Panama

ShakeMap (Berechnete Intensität des Erdbebens in Kolumbien):


Epizentrum, ShakeMap und historische Erdbeben der Region auf interaktiver Karte anzeigen

Was ist passiert:

Vor der Nordküste von Kolumbien hat sich ein schweres Erdbeben ereignet. Das Epizentrum des Bebens lag nach Lokalisierungen des United States Geological Survey (USGS) rund 40 Kilometer nordöstlich der kolumbianischen Grenzstadt Capurgana. Demnach erreichte das Erdbeben Magnitude 6.6, womit es eines der stärksten Erdbeben ist, die jemals in der Region aufgezeichnet wurden. Die Erschütterungen waren verbreitet zu spüren, unter anderem in den beiden Hauptstädten Bogota und Panama, aber auch noch im Westen von Venezuela. Rund um das eher dünn besiedelte Epizentrum sind gr0ere Schäden möglich.

Videos in Sozialen Netzwerken zeigen starke Erschütterungen in der Stadt Necocli südöstlich des Epizentrums (Intensität VI bis VII) sowie Schäden an Gebäuden in der Stadt Acandi.

Das Erdbeben ereignete sich am Tripelpunkt von drei kleineren tektonischen Platten: Die Karibische Platte im Norden, die Nordanden-Platte im Osten und die Panama-Platte im Westen. Dabei schiebt sich die ozeanische Karibische Platte mit einer Geschwindigkeit von rund einem Zentimeter pro Jahr unter die anderen (Subduktion). Die Folge sind gelegentliche starke und schwere Erdbeben vor der Nordküste beider Länder. Da die Plattengeschwindigkeit geringer ist als bei vielen anderen Subduktionszonen, sind große Erdbeben hier vergleichsweise selten.

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Betroffene Städte, Orte

Stadt Land Intensität (EMS-98) Bewohner Entfernung Epizentrum (km) Beschreibung
Acandí CO 6.9 4800 45.1 leichte Schäden
Necoclí CO 6.8 10800 63.0 leichte Schäden
San Juan de Urabá CO 6.6 10800 66.8 leichte Schäden
Turbo CO 6.3 50500 98.2 leichte Schäden
Arboletes CO 6.3 8400 76.7 leichte Schäden
Montería CO 5.8 272400 137.5 stark spürbar, geringe Schäden
Apartadó CO 5.7 86400 124.0 stark spürbar, geringe Schäden
Sincelejo CO 5.2 261200 195.1 stark spürbar, geringe Schäden
Montelíbano CO 5.2 85000 212.8 stark spürbar, geringe Schäden
Magangué CO 4.8 100300 263.3 deutlich spürbar

Aktuelle Erdbebenaktivität nahe Acandí:

In den vergangenen 30 Tagen wurden in Kolumbien, Panama (Kartenausschnitt) 4 Erdbeben über Magnitude 3.8 registriert. Damit war die Erdbebenaktivität im vergangenen Monat dort deutlich niedriger als im langjährigen Vergleich (über 20 Prozent Abweichung).

Zusammenfassung der Erdbebendaten:

Wie verhalte ich mich im Falle eines schweren Erdbebens?

FAQ: Wie entstehen Erdbeben? Wo kommen sie vor? Wann sind Erdbeben gefährlich?

Erdbebenmessung im Wohnzimmer: Professionelle Seismometer für Experten und Laien (Gesponsert)

Allgemeine Informationen zu diesem Erdbeben:

Uhrzeit / Time (CET): 25. Mai, 5:05 Uhr

Magnitude: 6.6

Tiefe: 11.5 km

Spürbar / Felt: ja / yes

Schäden erwartet / Damage expected: ja / yes

Opfer erwartet / Casualties expected: möglich / possible

Ursprung / Origin: tektonisch

Tsunami: --

Quellen (Erdbebendienste) zu allen Erdbebendaten / List of global earthquake surveys

See also: The most complete compilation of earthquake losses and casualties: Earthquake Impact Database

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    Erdbebendaten: USGS

    Statistik:

    Seit 1960 gab es in der Region etwa 5 Erdbeben, die stärker waren als Magnitude 6.6. Durchschnittlich gibt es in dem Teil von Kolumbien (nahe Acandí) 0.1 Erdbeben der Stärke 6.6 oder höher pro Jahr. Damit ist die Erdbebenaktivität in der Region normalerweise sehr hoch und Beben dieser Stärke haben eine durchschnittliche Wiederkehrperiode von etwa 10.0 Jahren (120 Monaten).

    Übersicht der stärksten Erdbeben im Kartenausschnitt* (Kolumbien und Umgebung)

    Datum Magnitude Tiefe (km)
    13.7.1974 7.3 12
    18.10.1992 7.2 10
    11.7.1976 7.0 3
    17.10.1992 6.7 14
    11.7.1976 6.7 22
    26.9.1970 6.6 15
    27.9.1970 6.5 15
    25.1.1975 6.5 36
    8.11.2000 6.5 17
    31.8.1977 6.4 33

    *Daten: USGS-Katalog (ab Magnitude 5, seit 1960)
    Hinweis: Der Erdbebenkatalog enthält neben natürlichen auch induzierten Erdbeben. Dazu zählen zum Teil auch Sprengungen und Explosionen. Somit sind einzelne „falsche“ Erdbeben in der Darstellung möglich. Auch die Magnitudenangabe einzelner Erdbeben kann aufgrund von Katalogunterschieden variieren.