Erdbebenschwarm (bis M1.7) im Hunsrück

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ShakeMap (Berechnete Intensität des Erdbebens in Mörsdorf):

Berechnete Intensität (ShakeMap) des Erdbebens der Stärke 1.8 am 13. April, 02:53 in Deutschland
Epizentrum, ShakeMap und historische Erdbeben der Region auf interaktiver Karte anzeigen

Betroffene Menschen

Das Erdbeben der Stärke 1.8 ereignete sich am 13. April, 02:53 Mitteleuropäischer Zeit in Mörsdorf, Rheinland-Pfalz. Erdbebennews berechnet für dieses Erdbeben eine Maximalintensität von 1.7. Bis zu 0 Menschen (im Kartenausschnitt) haben dieses Erdbeben gespürt. Davon leben 0 Menschen in Regionen mit leichten oder mäßig starken Erschütterungen, wo keine nennenswerten Schäden zu erwarten sind. 0 Menschen leben dort, wo Schäden an Gebäuden auftreten können, davon 0 in Gebieten mit möglichen schweren Schäden und Zerstörungen.

Intensität
Betroffene Menschen
Intensitätsstufe Betroffene Menschen Auswirkungen
2 – 5.5 0 Spürbares Beben
5.5 – 6.5 0 Leichte Schäden
6.5 – 8 0 Mäßige Schäden
8 – 10 0 Schwere Schäden

Was ist passiert?

Im Hunsrück südwestlich von Koblenz ist seit Mitte März ein Erdbebenschwarm aktiv. 42 Mikroerdbeben registrierte die Erdbebenstation Bensberg bis einschließlich Freitag, 12. April im Landkreis Cochem-Zell. Die meisten der Beben erfasste auch das Landesamt für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz und ermittelte Magnitude 1.2 für das bis dato stärkste Erdbeben am 10. April.

In der Nacht zum Samstag verstärkte sich die Aktivität im Hunsrück aber nochmals. Nach Erdbebennews-Auswertungen kam es zu mehreren Erdbeben um Magnitude 1. Das stärkste um 02:54 Uhr MESZ erreichte Magnitude 1.7. Das Epizentrum des Bebens lag demnach im Mörsdorf. Zuvor umfasste der Erdbebenschwarm, gemäß den Auswertungen von Bensberg und LGB, ein relativ großes Gebiet von mehreren Quadkilometern auf den Gebieten der Gemeinden Lieg und Mörsdorf.

Die recht große Ausdehnung des Schwarms könnte jedoch auf Messungenauigkeiten aufgrund der teils sehr geringen Magnituden zurückzuführen sein. Darauf deuten auch die Unterschiede in den Registrierungen von LGB und Bensberg hin. Wie in folgender Grafik erkennbar, lokalisiert Bensberg die Erdbeben statt in Mörsdorf und Lieg eher in den Nachbargemeinden Lütz, Macken und Dommershausen. Die ungleichmäßige Verteilung von Seismometern führt zur erkennbaren länglichen Verzerrung der Epizentren.

Lage der Epizentren lokalisierter Erdbeben bis Freitag, 12. April: Daten der Erdbebenstation Bensberg (blau) und des Landesamtes für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz (LGB, rot) im Vergleich. Erdbebennews lokalisiert das Erdbeben der Stärke 1.7 am 13. April in Mörsdorf.

Ein weiteres, ähnlich starkes Erdbeben folgteum 4:32 Uhr. Erdbebennews ermittelte für dieses eine Magnitude von 1.6. Zudem sind weitere, schwächere Erdbeben im Laufe der Nacht in den Aufzeichnungen erkennbar, aber mit vorhandener Datenlage nicht genauer lokalisierbar.

Schon seit Ende 2022 kommt es im Kreis Cochem-Zell immer wieder zu vereinzelten kleinen Beben. Das LGB registrierte zwischen Oktober 2022 und März 2024 19 Erdbeben, wobei das stärkste eine Magnitude von 1.8 erreichte. In den Jahren zuvor war die Erdbebenaktivität zwar deutlich geringer, aber vorhanden. Zwischen 1990 und 2010 kam es dabei auch mehrfach zu spürbaren Erdbeben um Magnitude 2.0.

Einen erkennbaren Grund für die aktuelle Zunahme der Erdbeben und den aktuellen Erdbebenschwarm gibt es nicht. Bebenschwärme gehen in der Regel auf Fluide zurück, die innerhalb der Erdkruste natürlich auftreten und durch vorhandene Risse im Gestein wandern. Treffen diese Fluide in größerer Menge auf eine aktive Störungszone, können sie wie ein Schmiermittel wirken und dabei immer wieder kleinere Erdbeben auslösen. Erdbebenschwärme können überall auftreten, auch in Regionen mit normalerweise sehr geringer Erdbebenaktivität, und ihr Vorkommen muss dabei auf keine besondere Ursache zurückgehen.

Bekannte Ursachen hat der aktuelle Erdbebenschwarm im Vogtland, der ebenfalls seit Mitte März aktiv ist und in den vergangenen Tagen zu mehreren deutlich spürbaren Beben führte.

Betroffene Städte, Orte

Stadt Land Intensität (EMS-98) Bewohner Entfernung Epizentrum (km) Beschreibung
Dommershausen DE 1.3 1200 5.4 nicht spürbar
Beltheim DE 1.2 2100 8.9 nicht spürbar
Bell DE 1.2 1500 8.5 nicht spürbar
Mastershausen DE 1.2 1200 6.0 nicht spürbar
Blankenrath DE 1.2 1800 9.4 nicht spürbar
Kastellaun DE 1.2 5300 9.2 nicht spürbar
Treis-Karden DE 1.1 2300 6.4 nicht spürbar
Bruttig-Fankel DE 1.0 1200 7.8 nicht spürbar
Münstermaifeld DE 0.8 3400 14.1 nicht spürbar
Gondershausen DE 0.8 1300 11.9 nicht spürbar

Aktuelle Erdbebenaktivität nahe Mörsdorf:

Wegen fehlender Daten kann die aktuelle Erdbebenaktivität nicht mit der langfristigen Entwicklung verglichen werden.

Zusammenfassung der Erdbebendaten:

Wie verhalte ich mich im Falle eines schweren Erdbebens?

FAQ: Wie entstehen Erdbeben? Wo kommen sie vor? Wann sind Erdbeben gefährlich?

Erdbebenmessung im Wohnzimmer: Professionelle Seismometer für Experten und Laien (Gesponsert)

Allgemeine Informationen zu diesem Erdbeben:

Uhrzeit / Time (CET): 13. April, 02:53

Magnitude: 1.7

Tiefe: 11 km

Spürbar / Felt: ja

Schäden erwartet / Damage expected: --

Opfer erwartet / Casualties expected: --

Ursprung / Origin: tektonisch

Tsunami: --

Quellen (Erdbebendienste) zu allen Erdbebendaten / List of global earthquake surveys

See also: The most complete compilation of earthquake losses and casualties: Earthquake Impact Database

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    Erdbebendaten: LGB/BNS/Erdbebennews

    Statistik:

    Seit 1960 gab es in der Region etwa 40 Erdbeben, die stärker waren als Magnitude 1.8 (einschließlich induzierter Erdbeben). Durchschnittlich gibt es rund um Mörsdorf (Cochem-Zell) 0.66 Erdbeben der Stärke 1.7 oder höher pro Jahr. Damit ist die Erdbebenaktivität in der Region normalerweise gering und Beben der Stärke 1.8 haben eine durchschnittliche Wiederkehrperiode von etwa 11.5 Monaten (345 Tagen).

    Übersicht der stärksten Erdbeben im Kartenausschnitt

    Datum Magnitude Tiefe (km)
    12.11.1995 2.9 10
    10.11.2005 2.8 12
    31.8.2009 2.8 12
    21.2.1976 2.7 10
    22.11.1991 2.6 10
    12.9.1999 2.6 2
    11.9.1999 2.6 2
    3.7.2003 2.6 10
    8.5.1992 2.5 3
    10.11.2005 2.5 10

    *Daten: USGS-Katalog (seit 1960)
    Hinweis: Der Erdbebenkatalog enthält neben natürlichen auch induzierten Erdbeben. Dazu zählen zum Teil auch Sprengungen und Explosionen. Somit sind einzelne „falsche“ Erdbeben in der Darstellung möglich. Auch die Magnitudenangabe einzelner Erdbeben kann aufgrund von Katalogunterschieden variieren.