Historische Erdbeben im 17. Jahrhundert

1601 – Unterwalden (Schweiz)
Starkes Erdbeben nahe der Stadt Luzern. Es wird auf Magnitude 5.8 geschätzt und ist damit eines der stärksten Erdbeben in der Geschichte der Schweiz. Es verursachte schwere Schäden und Erdrutsche. Auch im Raum Konstanz kam es zu Gebäudeschäden.

1612 – Bielefeld (NRW)
Am 7. November des Jahres ereignete sich ein Erdbeben nahe Bielefeld. Es wird auf Magnitude 4.6 geschätzt und verursachte Gebäudeschäden in und um Bielefeld. Über Monate hinweg folgten Nachbeben.

1619 – Idstein (HE)
Ein wahrscheinlich sehr flaches Erdbeben (~M 3.6) traf den östlichen Taunus und verursachte leichte Gebäudeschäden.

1620 – Koblenz (RLP)
Ein signifikantes Erdbeben (M 4.4) im Raum Koblenz war bis ins Rhein-Main Gebiet und ins Saarland spürbar.

1640 – Düren (NRW)
In der Nähe von Düren ereignete sich ein starkes Erdbeben. Magnitude 5.5 wird geschätzt. Im gesamten südlichen Rheinland kam es zu teils schweren Gebäudeschäden, vor allem in Köln und Düren, ebenso in angrenzenden Regionen von Belgien und den Niederlanden. Das Schüttergebiet erstreckte sich bis nach Frankreich, Frankfurt am Main und zur niederländischen Nordseeküste.

1642 – Mainz (RLP)
Ein Erdbeben bei Mainz (~M 4.0) war bis nach Köln und Aachen spürbar.

1655 – Tübingen (BW)
Ein starkes Erdbeben (~M 5.1) bei Tübingen führte zu vielen Schäden an Häusern und Schlössern in umliegenden Orten. Teils sind Häuser eingestürzt. Spürbar war das Erdbeben bis Heilbronn und Freiburg. Es gab in den Wochen danach mehrere starke Nachbeben.

1670 – Innsbruck (A)
Bei Innsbruck fand ein starkes Erdbeben statt (~M 5.7), das im Inntal zu schweren Schäden führte. Auch in weiten Teilen von Süddeutschland und Norditalien war das Beben spürbar, wahrscheinlich gab es auch auf deutscher Seite der Grenze Gebäudeschäden.

1673 – Bonn (NRW)
Bei Bonn lag das Epizentrum des Erdbebens (~M 5.0), das in den umliegenden Orten zu Gebäudeschäden führte. Aus Bonn selbst werden nur geringe Schäden überliefert. Das Erdbeben war bis ins Saarland spürbar.

1681 – Mainz (RLP)
Leichte Schäden rund um Mainz durch ein moderates Erdbeben (~M 4.5) im südlichen Taunus.

1682 – Belfort (F)
Am Epizentrum in den südlichen Vogesen wurden viele Häuser zerstört. Das Erdbeben hatte geschätzt Magnitude 6.2. Auch in weiten Teilen Südwestdeutschlands wurden tausende Häuser beschädigt, ebenso in Teilen der Schweiz. Das Schüttergebiet des Bebens reichte bis nach Paris, Köln, Erfurt, Nürnberg und Norditalien.

1689 – Innsbruck (A)
Erneut kam es bei Innsbruck zu einem starken Erdbeben (~M 5.5) mit Auswirkungen bis nach Süddeutschland. Mindestens 19 Menschen in Österreich starben.

1690 – Villach (A)
Das Schüttergebiet dieses schweren Erdbebens (~M 6.6) am 4. Dezember umfasste ganz Süd- und Ostdeutschland bis nach Köln, Frankfurt a. M., Erfurt und Dresden; weiter Teile von Tschechien, den Süden von Polen; weite Teile von Ungarn, einige Balkanstaaten und Norditalien. Mindestens 20 Tote und schwere Verwüstungen hat es am Epizentrum bei Villach gegeben. Schäden gab es wahrscheinlich auch in Süddeutschland.

1690 – Aachen (NRW)
Nur zwei Wochen nach dem Erdbeben in Kärnten ereignete sich im Norden der Eifel ein moderates Erdbeben (~M 4.6). Rund um Aachen kam es dabei zu zahlreichen Gebäudeschäden. Spürbar war das Beben bis Frankfurt a. M., Gießen und Dortmund.

1691 – Saarlouis (SL)
Am 16. Februar führte ein Erdbeben (~M 4.6) bei Saarlouis zu Gebäudeschäden. Auch in Mainz und Frankfurt a. M. war es spürbar.

1692 – Lüttich (B)
Das stärkste Erdbeben in der Geschichte von Belgien. Der Herd des Erdbebens (~M 6.1) lag bei Lüttich. Dort und an anderen Orten (vor allem Eupen) kam es zu schweren Schäden mit vielen eingestürzten Gebäuden. Auch am Niederrhein, vor allem in Aachen, wurden viele Gebäude beschädigt und teilweise zerstört. Kleinere Schäden gab es noch in Köln, Trier und Mainz. Spürbar war das Erdbeben im ganz Belgien, auch im Südosten von England (London), im Nordosten von Frankreich (Paris), im Süden der Niederlande bis nach Amsterdam und im Westen Deutschlands (u.a. Frankfurt a. M., Osnabrück, Trier, Erfurt). Es folgten viele starke Nachbeben.

ShakeMap des Ardennen-Erdbebens (Belgien) im Jahr 1692
Das stärkste Erdbeben in der Geschichte Belgiens hat vor allem auch in NRW Schäden verursacht. Nach Westen reichte die schädliche Wirkung aufgrund der geologischen Eigenschaften sehr weit.

14 thoughts on “Historische Erdbeben in Deutschland

  1. das erdbeben 1976 in floraul in italien das stark auch in niederbaern zu spüren war wurde oben nicht erwähnt kann mich noch sehr gut daran erinner. das war ganz schön heftig

  2. Erdbeben Albstadt 18 .01 1978. Datum kann nicht stimmen. Ich kann mich an dieses Erdbeben noch genau erinnern( 50 km entfernt) Ich saß kurz vor 7 Uhr morgens mit meinem kleinen Bruder im Wohnzimmer und hörte Schallplatten – bei strahlendem Sonnenschein. Ich meine es war an Sonntag – der Sonntag an dem Papst Johannes Paul I in sein Amt eingeführt wurde.
    Gruß Wolfgang

  3. Das alles ist nicht gegen Italien. Ich wohne in den Marken und musste letzten Mittwoch miterleben was dort abgeht. Das sind Erdbenschwärme die seit dem Tag 2000 Nachbeben im Apennin erzeugten und die Gefahr von weiteren 7 ern und Seebeben in der Adria wächst.
    Am Sonntag 30.10.2016 ereignete sich ein weiteres Beben der Stärke 7,1 und 7 Uhr 40 morgens (offiziell 6,5). 40000 Obdachlose, 109 Gemeinden allein in den Marken betroffen. Alle Häuser haben Risse, viel sind einsturzgefährdet.

      1. Das stimmt so nicht. Zwar gehört die San Andreas Verwerfung (SAF) mit 1300 Kilometer länge zu den größeren, aber bei weitem nicht die längste. Die Alpine Fault (Neuseeland)und die Große Sumatra Störung haben den gleichen Mechanismus wie die SAF und sind mit 1400km und 1650-1900km länger. Noch einmal deutlich länger sind die Subduktionszonen in Chile (3000km) und Indonesien (5500km).

        An der SAF gab es seit 1900 nur ein Erdbeben über 7,0. Während es an der Salomonen-Subduktionszone (zwischen Honiara und Lata, rund 800km) 42 solcher Beben gab.
        Die unterschiedliche Aktivitätsintensität zeigt sich auch an der Slip Rate, also an der Geschwindigkeit, mit der die beiden Gesteinsblöcke aneinander vorbei gleiten. An der SAF beträgt diese 2 bis 3,5 cm pro Jahr. Hingegen hat die Weitin Fault in Papua Neuguinea eine Slip Rate von 13cm. An dieser gab es ein Erdbeben der Stärke 8,0 im Jahr 2000 und 7,7 in 2019.

  4. Die Erde ist ein wundervoller – schöner Planet. Der sich stetig verändert!
    Erdbeben, Vulkanausbrüche und damit verbundene Klimaveränderung, sind in seiner Geschichte, oft ein Thema gewesen.

    Wir sind nur Gast.

  5. guten Abend ,
    Ich bin überzeugt das es auch in Zukunft zu schwereren Beben in DE kommen kann,bis oder gar über Stärke 5…wir werden das vieleicht nicht mehr erleben aber möglicherweise unsere Nachfahren….
    Gruß,John

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